Eine Präsenzveranstaltung zu Corona-Zeiten Anfang Oktober – eine besondere Herausforderung für die Veranstalter und alle Beteiligten mit einem durchaus positiven Fazit: alle geplanten Referenten, 10 Ausstellerfirmen und fast 140 Teilnehmer ließen sich nicht von den speziellen Bedingungen abschrecken und kamen zum 17. Workshop in die Sachsenlandhalle nach Glauchau.
Im Mittelpunkt des jährlichen Erfahrungsaustausches zwischen Wartungsunternehmen, Abwasserzweckverbänden, Landkreisen und Herstellern stand das neue Arbeitsblatt DWA-A 221 „Grundsätze für die Verwendung von Kleinkläranlagen“, dass zur Veranstaltung in einer Sonderaktion mit 25% Rabatt erworben werden konnte. Weitere Themen beschäftigten sich mit dem „Schlammanfall und dessen Entsorgung“ und dem „Sachstand zum Abwasserbeseitigungskonzept in Thüringen“. Der Vortrag zum Thema „Wartung per Tablet und App“ gab einen Ausblick in die zukünftige Wartungspraxis der Kleinkläranlagen.
Der Zweckverband Kommunale Wasserversorgung/Abwasserentsorgung Mittleres Erzgebirgsvorland schilderte seine praktischen Erfahrungen im täglichen Geschäft der Kleinkläranlagenwartung.
Traditionell werden zum Workshop auch Forschungsthemen des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg vorgestellt – in diesem Jahr mit einem Vortrag zum „Einfluss der Belüftung auf die Leistung einer Kleinkläranlage“.
Der langjährige Kursleiter des DWA-Fachkundekurses „Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen“, Klaus Dorschner, gab einen Überblick über die „Ausbildung der Monteure auf dem Gebiet der Kleinkläranlagenwartung“. Seit dem Jahr 2000 erhielten in 54 Kursen fast 1300 Kolleginnen und Kollegen eine praxisorientierte Weiterbildung, die nach einer anspruchsvollen neunzigminütigen schriftlichen Prüfung mit dem Erlangen des DWA-Fachkundenachweises abgeschlossen wird. Eine online-Version dieser intensiven einwöchigen Ausbildung ist derzeit kaum vorstellbar.
Die feierliche Übergabe der Zertifikate für im zurückliegenden Jahr neu zertifizierte Wartungsunternehmen ist ebenfalls eine Tradition zum Workshop – in Glauchau konnten zwei Firmen aus Thüringen und eine Firma aus Sachsen auf diese Weise geehrt werden.
16. Workshop Wartung von KKA am 9.10.2019 in Arnstadt
Der Einladung zum 16. Workshop „Wartung von Kleinkläranlagen“ am 9. Oktober 2019 folgten 130 Teilnehmer und 10 Aussteller-Firmen ins thüringische Arnstadt.
Zum Auftakt der Veranstaltung überreichte Prof. Milke den Firmenvertretern von „BSC Bau Service Crimmitschau JENS LENKE“ aus Neukirchen/Pleiße und „Baugeschäft Frank Hüttner“ aus Werdau feierlich die Zertifikate als „ Zertifiziertes Fachunternehmen für die Wartung von Kleinkläranlagen“. Beide Firmen hatten im April 2019 das Zertifizierungsverfahren vor Ort erfolgreich absolviert.
Im zweiten Teil der Ehrungen erhielten zwei weitere Experten für die Zertifizierung von Fachunternehmen ‒ Dipl.-Ing. Cindy Trülzsch (Stadtentwässerung Dresden GmbH) und Dipl.-Ing. Andreas Hempel (Inhaber des Ingenieurbüros Hempel in Rudolstadt) ‒ ihre Berufungs-Urkunden und die besten Wünsche für eine erfolgreiche Arbeit zur Qualitätssicherung der Kleinkläranlagenwartung.
Der Dank des Landesverbandes für ihre 15-jährige aktive und engagierte Tätigkeit als Experten der ersten Stunde bei der Zertifizierung in Sachsen, Thüringen und Bayern ging an Dr.-Ing. Ralf Englert und Dipl.-Ing. Jörg Müller.
Zum Auftakt der Fachvorträge übernahmen drei Referenten der „Modulkursreihe zum Erwerb der Fachkunde für Neubau, Einbau, Nachrüstung und Sanierung von Kleinkläranlagen und Sammelgruben“ die Vorstellung dieses seit 2016 im Programm des Landesverbandes enthaltene Weiterbildungsangebot.
Die fachlichen Inhalte im Schnelldurchlauf zu Modul 2 „Dichtheitsprüfung“, Modul 3 „Zustandserfassung, Bestandsaufnahme und Sanierungsmöglichkeiten“ und Modul 4 „Grundlagen Tiefbau“ erläuterten in ihren Vorträgen Sören Sklarz (Sklarz Abwasser- und Umwelttechnik GmbH, Waltershausen), Dr. Monika Helm (ibh Ingenieurbüro Helm – das Betonbüro –, Berlin) und Dipl.-Ing. (FH) René Richter (Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef).
Unter der Rubrik „Themen aus der Praxis“ erfuhren die Teilnehmer bis zur Mittagspause von Bernd Havenstein (Aquato Umwelttechnologien GmbH, Herford ) Neuigkeiten und Erfahrungswerte zum Thema „Wartung verschiedener Verdichtertypen“ und im zweiten Vortrag zum Thema „Be- und Entlüftung von Kleinkläranlagen“.
Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem Abwasserentsorger, Wasserbehörde und Wartungsunternehmen bei der KKA-Wartung wurde von zwei Referenten aus verschiedenen Positionen sehr anschaulich beleuchtet: Christian Kosmol schilderte seine Erfahrungen aus Sicht der Stadt Chemnitz und im Anschluss Dr.-Ing. Sten Meusel aus Sicht des Geschäftsleiters des Zweckverbandes Wasser und Abwasser Lobensteiner Oberland.
Im dritten Themenblock kamen Vertreter von Hochschulen und dem Prüf- und Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik an der RWTH Aachen e.V. zu Wort.
M.Sc. Dipl.-Ing. (FH) Tilo Sahlbach von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig vermittelte seine “Betriebserfahrungen bei der Überwachung von KKA“.
Dr.-Ing. Elmar Dorgeloh informierte umfassend über die „Geprüfte freiwillige Herstellererklärung“. Im Abschlussvortrag brachte Dr.-Ing. Andrea Straub von der Brandenburgischen TU Cottbus-Senftenberg mit „Abwasser 4.0 – Digitalisierung bei KKA?“ ein Thema der Zukunft im Bereich der dezentralen Abwasserentsorgung zur Sprache.